Bildungsbereiche

in der Politischen Bildung

Jugend und Politik – zwei getrennte Welten?

In welchem Verhältnis stehen junge Menschen zu Politik oder Demokratie? Über viele Jahre waren wir daran gewöhnt dieses Verhältnis als eher distanziert zu beschreiben. Die Jugend – so war die allgemeine Annahme – ist eher politikverdrossen – oder Politiker*innenverdrossen. Aber stimmt das überhaupt? Ein Lernvideo unserer Partnerin, der John-Dewey-Forschungsstelle.

Wir wollen einen genauen Blick auf die empirischen Befunde der politischen Kultur- und Jugendforschung werfen und uns mit dieser Frage intensiv beschäftigen. Der zentrale Fokus ist dabei aber auch auf die Frage gerichtet in welcher Weise uns die Befunde dieser Studien helfen können Angebote der politischen Bildung für junge Menschen attraktiv zu machen

Dieser Beitrag besteht aus einem Lernvideo und Selbstüberprüfungsaufgaben. Diese Aufgaben können dazu dienen, den Beitrag noch einmal zu überdenken und gedanklich zu vertiefen. Dieses Angebot ist ein Beitrag unseres Partners, der John-Dewey-Forschungsstelle für die Didaktik der Demokratie (JoDDiD).

John-Dewey-Forschungsstelle für die Didaktik der Demokratie (JoDDiD)

Die John-Dewey-Forschungsstelle für die Didaktik der Demokratie (kurz JoDDiD) versteht sich als Innovationszentrum im Feld politischer Bildung und hat die Aufgabe, neue Formate, Methoden und Vermittlungskonzepte zu erforschen, fortzuentwickeln und sichtbar zu machen. Sie unterstützt damit sächsische Akteur:innen der außerschulischen Bildung bei der didaktischen Vorbereitung, Neuentwicklung und reflexiven Bewertung von Angeboten zur politischen Bildung vor dem Hintergrund einer herausfordernden gesellschaftlichen Lage. Der Fokus der Forschungsstelle liegt in diesem Zusammenhang insbesondere auf dem Bereich der außerschulischen politischen Jugend- und Erwachsenenbildung. Perspektiven schulischer politischer Bildung sind nur dann relevant, wenn sie mit außerschulischen Bildungsträgern in Beziehung stehen. Die John-Dewey-Forschungsstelle für die Didaktik der Demokratie schließt damit im Kontext des didaktischen Austauschs der (außerschulischen) politischen Jugend- und Erwachsenenbildung die Lücke zwischen akademischer Infrastruktur und pädagogischer Bildungspraxis.

 

Zur John-Dewey-Forschungsstelle: https://tu-dresden.de/gsw/phil/powi/joddid/das-joddid

Dieser Artikel ist Teil der Abendschule unseres Kooperationspartners, der John-Dewey-Forschungsstelle. Das kostenfreie Angebot steht zur selbstbestimmten fachdidaktischen Qualifizierung neuer Fachkräfte im Feld der außerschulischen politischen Jugend- und Erwachsenbildung zur Verfügung. Sie richtet sich an Menschen, die als Berufseinsteiger*innen im Feld der Politischen Bildung tätig werden und sich zu der Frage, wie sich politische Bildung sinnvoll organisieren lässt, weiterbilden möchten.

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Die Abendschule der JoDDID – Das Programm:

Selbstüberprüfungsaufgaben:

  1. Das Verhältnis der Jugend zur Politik wird immer wieder als polares Verhältnis beschrieben. Wie würdest Du dieses Verhältnis beschreiben?
  2. Was lässt sich auf der Grundlage empirischer Studien über dieses Verhältnis sagen und welche Einstellungen von Jugendlichen sind für den politischen Unterricht besonders bemerkenswert?
  3. Wie können sinnvolle Angebote zur politischen Bildung aussehen, die sich an Jugendliche richten die von sich selbst sagen, dass sie sich nicht für Politik interessieren?
  4. Setze die Zahlen zum Politischen Interesse (beispielsweise der Shell Studie) in Beziehung zu den Zahlen zur Engagementbereitschaft (beispielsweise des Deutschen Jugendinstituts DJI). Wie erklärst Du Dir die Differenzen? Welche Folgerungen lassen sich für die politische Jugendbildung aus diesen Befunden ziehen?
  5. Lese den ZEIT Artikel über die Generation Y der unter dieser Internetadressezugänglich ist: https://www.zeit.de/2014/42/generation-y-claudia-roth-vorurteile und nehme kritisch dazu Stellung. Welche Konsequenzen würdest Du aus der beschrieben Lage für die politische Bildung ziehen? Wie kommt man an Jugendliche aus prekäreren Milieus heran?
Zeichnung: Henne hält Ei in der Hennenhand. Auf der Henne ist notiert: "Kein Interesse" - auf dem Ei ist "Kein Wissen" notiert. Die Bildunterschrift frag: "Wer war zuerst da?"
  1. Mit dem obigen Bild soll das Verhältnis von politischem Wissen und politischem Interesse beschrieben werden – wie würdest Du dieses Verhältnis beschreiben? Entwickle bildnerische Alternativen!
  2. Im Hinblick auf politisches Interesse, Vertrauen und Partizipationsbereitschaft lassen sich auch heute noch deutliche Unterschiede zwischen Jugendlichen in Ost und Westdeutschland beschreiben. Diskutiere diesen Zusammenhang doch einmal im Familien- oder Freundes oder Kolleg*innenkreis! Wie erklärest Du Dir diese Unterschiede und beschreibe ihr Zustandekommen anhand von alltagsnahe Beispielen.

Literatur zur Vertiefung:

  • Arnold, Nina u.A. (2011): Sprichst du Politik? Ergebnisse eines Forschungsprojekts und Handlungsperspektiven Studie online
  • Besand, Anja (2017): Von roten und von blauen Kreisen Oder: Wie kommen wir zu einer inklusiveren politischen Bildung. In: Transferstelle politische Bildung, Jahresbericht 2016, S. 29-34. 
  • Besand, Anja (2009): Politik – Nein Danke. Probleme mit der Sichtbarkeit der Politik. In: Oberreuter, Heinrich (Hrsg): Standortbestimmung politische Bildung, Schwalbach, S. 253-266.
  • Albert, Mathias/ Hurrelmann, Klaus/ Quenzel, Gudrun (2019): 18. Shell Jugendstudie. Jugend 2019. Beltz Verlag, Weinheim.
  • Kohl, Wiebke/ Seibring, Anne (Hrsg.) (2012): „Unsichtbares“ Politikprogramm? Bonn.
  • Schröder, Achim (2016): „In kleinen Schritten die Welt verändern.“ Ausgewählte qualitative Daten der FES-Studie und ihre biographische Deutung. In: Gaiser, Wolfgang/ Hanke, Stefanie/ Ott, Kerstin (Hrsg.): Jung – Politisch – Aktiv?! Politische Einstellungen und politisches Engagement junger Menschen in Deutschland, Bonn, S. 107-130.
Picture of Prof.in Dr.in Anja Besand

Prof.in Dr.in Anja Besand

Die Autorin und Sprecherin in dieser Folge ist Prof. Dr. Anja Besand. Sie ist Direktorin der John-Dewey-Forschungsstelle und Inhaberin der Professur für Didaktik der politischen Bildung an der Technischen Universität Dresden.

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