Grundbegriffe
der Politischen Bildung

Diversität

Diversität bedeutet Vielfalt und Vielfältigkeit – als Synonym werden auch Heterogenität, Unterschiedlichkeit, Verschiedenheit, Mannigfaltigkeit und Differenz sowie das englische Diversity verwendet. Diese Begriffe werden häufig im Kontext von Rassismus- und Diskriminierungsbekämpfung, auch in der Arbeitswelt, benutzt. Diversity und Vielfalt sind auch menschenrechtliche Begriffe, international rechtlich bindend erstmals 2006 in der UN-Behindertenrechtskonvention im Zusammenhang mit Inklusion festgehalten. Demzufolge ist die „Wertschätzung von Vielfalt Ausdruck der menschenrechtlich gebotenen Anerkennung des anderen Menschen als eines Gleichen“ (Rudolf 2017: 37).

Von Diversität in der postmigrantischen Gesellschaft zu sprechen, ist die Anerkennung, dass die deutsche Gesellschaft aktuell (und nicht im historischen Sinne) von Vielfalt und Migration geprägt ist und wenig repräsentierte Bevölkerungsgruppen daher zugehörig sind. Viele von ihnen haben dennoch weiterhin kaum Möglichkeiten der (politischen) Teilhabe.

In der politischen Bildung herrscht Einigkeit darüber, dass selbstbewusste, politisch kundige und aktive Bürger*innen gesellschaftspolitische Herausforderungen, wie rassistische Ressentiments und die Ausgrenzung von Gruppen aufgrund von Herkunft oder Religion, bewältigen. Im Zuge dessen hat sich auch die Überzeugung durchgesetzt, dass die Anerkennung von Diversität ein Thema in und für die politische Bildung ist. Innerhalb der politischen Bildung führt das „Selbstverständnis als Einwanderungsland und eine zunehmend diversitätsorientierte Perspektive“ nicht nur „zu Diskussionen um Inhalte, Qualitätsstandards und Zielgruppen, sondern auch um neue Akteure“ (BMFSFJ 2020: 60 und 69).

Diversitätsorientierte politische Bildung beschäftigt sich einerseits mit eigener Wahrnehmung und eigenem Handeln im Umgang mit Diversität, andererseits mit spezifischen Themen und Ansätzen politischer Bildung, beispielsweise der interreligiösen, interkulturellen und diversitätssensiblen Bildung, sowie mit Projekten und Teilhabemöglichkeiten gezielt für wenig repräsentierte Gruppen (vgl. Jantschek 2019: 34-38).

Kritiker*innen merken jedoch den Widerspruch an, dass trotz des Anspruchs, Maßnahmen diversitätsorientiert durchzuführen, der Fokus weiterhin häufig „auf Differenzkategorien gelegt [wird], die mit ‚ethno-natio-kulturellen‘ (vgl. Mecheril 2003) Differenzkategorien korrelieren“ (Jagusch 2020: 13) und damit eine Teilung in ‚Wir‘–‚Ihr‘-Kategorien ermögliche.

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Transfer für Bildung e.V.

Der Verein Transfer für Bildung e.V. setzt sich für die politische und kulturelle Bildung ein. Er fördert deren Beforschung, Beratung und Begleitung der Praxis und unterstützt den Dialog von Wissenschaft, Praxis und Politik in diesen Bereichen.

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Grundbegriffe der Politischen Bildung

Um Kontroversen, Positionen und Perspektiven in der Politischen Bildung einordnen zu können, braucht es Wissen um dahinterliegende Diskurse. Die Traditionslinien der Politischen Bildung schlagen sich dabei auch im Fachvokabular der Profession nieder. Die Begriffsprägungen zeigen somit Erkenntnisse, Konsense aber auch Konfliktlinien innerhalb des Fachdiskurses an. Der hierbei entstehende argumentative Dialog ringt dabei zugleich um Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Gemeinsam mit unseren Autor*innen aus der Politischen Bildung stellen wir an dieser Stelle Grundbegriffe der Politischen Bildung vor.

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